As time goes B.A.C.H. Vol. III

As time goes B.A.C.H. III
Johannes Schenk Trio

Die musikalische Fusion aus abendländischer Tradition und afroamerikanischer Rhythmik hat im vergangenen Jahrhundert (und darüber hinaus) unzählige neue Musikstile entstehen lassen. Die Musiker des Blues, Gospel, Soul, Funk, Rock und des Jazz erfanden von jeher ihre eigenen Melodien. Die Handhabung der Instrumente wurde der Suche nach dem eigenen Klang untergeordnet. Ausschließlich in dem Bereich der „klassischen Musik“ ist es heute ein völlig normaler Vorgang, dass nicht ein einziger Ton von den vortragenden Musikern selbst stammt – es sei denn, es erklingt einmal ein „falscher“ Ton. Auch beim dritten Album von AS TIME GOES B.A.C.H. stehen – wie bei den beiden vorausgegangenen Alben – notierte und improvisierte Musik gleichberechtigt nebeneinander. Mit Freddies Tune (1) fand eine Melodie Friedrich des Großen (der sowohl Flöte spielte als auch komponierte) den Weg auf das aktuelle Album von AS TIME GOES B.A.C.H. _

Nach einer legendären Begegnung zwischen J. S. Bach und Friedrich II. im Jahre 1747 entwickelte der Thomaskantor aus einem achttaktigen Motiv des Preußenkönigs zahlreiche kontrapunktische Kompositionen und widmete sie unter dem Titel „Das musikalische Opfer“ dem König. Freddies Tune greift das Thema Friedrich II. auf, überträgt es in einen lateinamerikanischen Rhythmus und verknüpft es mit der Tonfolge b-a-c-h. Die Arie Bereite Dich Zion aus dem Weihnachtsoratorium wird zu SION (6) in ihrer auf ein Klaviertrio übertragenen Form. Highlander (12) hat seinen Ursprung in der Bachschen Orgelbearbeitung des Adventlieds „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Martin Luther, dessen Melodie aus dem 4. Jahrhundert stammt. Neben zwei Sätzen aus der Französischen Suite in d-moll (3 und 9), dem Andante aus dem Italienischen Konzert (11) und einer Klavier-Improvisation über die Tonfolge b-a-c-h (8), finden wir Up-tempo-Transformationen der Badinerie aus der 2. Orchestersuite (2) und der Präludien G- und Bb-Dur (4 und 13) aus dem Wohltemperierten Klavier
Band I.

Das motivische Material für Shorter Bach (5) ist zwei denkbar weit voneinander entfernten Kompositionen entnommen: Einem Blues im 3/4-Takt von Wayne Shorter und dem Präludium c-moll aus dem Wohltemperierten Klavier Band II. Pizzicato (7) nennt man das Zupfende Bearbeiten der Saiten von Streichinstrumenten. Durch Abdämpfen bestimmter Bereiche der Basssaiten des Flügels erklingen ausgewählte Partialtöne. In der Nachbearbeitung wurden Anteile des aufgenommenen Materials rückwärts zur Original-Aufnahme gemischt. Dies ist als Analogie zur Barocken Kompositionstechnik des “Krebs“ zu verstehen, bei der Melodien rückwärts gespielt werden. Die Spiegelung ist ein verbreitetes Stilelement der Barockzeit, das sich auch in grafischen Elementen wiederfindet. Das Bach-Wappen auf der Vorderseite dieses Booklets besteht aus den Bachschen Initialen und deren (vertikaler) Spiegelung. Auch am Ende von B-A-C-H (8) und im Andante (11) hören wir gespiegelte Klänge. Johannes Schenk

1.) Freddies Tune 07:23
2.) Badinerie 06:12
3.) Menuett II 07:06
4.) Rollover J. S. 05:18
5.) Shorter Bach 0 4:56
6.) SION 05:44
7.) Pizzicato 00:51
8.) B-A-C-H 06:24
9.) Sarabande 05:05
10.) Interlude 00:42
11.) Andante 04:47
12.) Highlander 07:09
13.) B-Flat Rock 08:03

Total 67:45

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